GESCHICHTE

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen

Nach dem Vereinsgesetz des Jahres 1867 war die Gründung eines neuen Vereines unter Einhaltung bestimmter Regeln und Abläufe für jedermann möglich. Das Vereinsgesetz bot auch die Basis für die Gründung von Feuerwehrvereinen, die in der Steiermark ab den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts in großer Zahl entstanden sind. Anlass dafür war die Machtlosigkeit gegenüber Großbränden, die durch die Holzbauweise von Häusern und Stallungen, oft mit Schindel- oder Strohdach versehen, die Dorfbewohner in Angst und Schrecken versetzten. So befasste man sich im Jahre 1892 mit der Gründung eines Feuerwehrvereines in Heiligenkreuz am Waasen. 11 Männer der Gemeinde Heiligenkreuz am Waasenbildeten ein Proponentenkomitee zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Sie arbeiteten Statuten aus und leisteten alle Vorbereitungsarbeiten, sodass die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen am 18. Mai 1892 als Verein ins Leben gerufen werden konnte.

Die Gründungsmitglieder

  1. Fruhmann Johann, Kaufmann
  2. Maier Karl, Gasthaus und Bäckerei
  3. Ranz Alois, Schmiedmeister
  4. Hersa Josef, Färbermeister
  5. Lorber Jakob, Tischlermeister
  6. Matschek Paul, Bindermeister
  7. Hofer Johann, Schmiedmeister
  8. Seyfried Ferdinand, Landwirt
  9. Rubian Josef, Sattlermeister und Totengräber
  10. Felgitscher Johann, Gasthaus u.Fleischhauer,
  11. Schuchlenz Martin, Postmeister

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Die Unterstützung der Idee zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr war sehr groß und die Notwendigkeit, Vorkehrungen im Falle von Feuersbrunst und Ungewitter zu treffen von besonderer Bedeutung. Daher konnten im Gründungsjahr noch weitere zwölf Männer dazu gewonnen werden. Schließlich erhöhte sich der Stand der Mannschaft im Gründungsjahr auf 23 Feuerwehrmänner. Niemand konnte sich zu dieser Zeit vorstellen, dass Frauen die Mitgliedschaft erwerben könnten. Eine Zulassung zum Feuerwehrdienst war nämlich nur unbescholtenen und kräftig konstituierten Männern nach Vollendung des 18. Lebensjahres vorbehalten. Eine Feuerwehrunterkunft und die Anschaffung von Gerätschaften standen im Mittelpunkt der ersten Aktivitäten der Gründungsmitglieder. Ein Kaiserstall war das erste Rüsthaus. Am 12. Oktober 1892 gewährte der Landesausschuss des Herzogtums Steiermark der „Wehr“ eine Subvention von 80 Gulden. Doch die Geldmittel, damals für die ländliche Bevölkerung sehr knapp, reichten trotz dieser Subvention bei weitem nicht aus, die Feuerwehr mit dem Notwendigsten auszustatten. Mit dem „CIRCULARE“ vom 16. Jänner 1893 an den Ortsverband der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erhielt der Verein die Mitteilung, dass Beihilfen nur mehr in Form von Gerätebeistellungen gewährt werden.

Die ersten Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen

Bereits am 25. Juli 1893 wurde der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen mitgeteilt, dass der Landesausschuss bereit ist, eine Spritze zu kaufen, wenn die Feuerlöschordnung vom 23. Juni 1886 eingehalten wird und die Feuerwehr und die Gemeinde mindestens je 1/3 der Kosten aufbringen werden. Im Jahr 1893 begann der Pfarrkirchenumbau. Herr Pfarrer Franz Reinhofer gab der Freiwilligen Feuerwehr kostenlos das Material der alten Sakristei für den Bau eines Rüsthauses. Der Bauplatz wurde von Herrn Karl Maier kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen trugen die Sakristei ab und transportierten das Material zum Bauplatz, wo das neue Rüsthaus entstehen sollte. Baumeister Sindler baute zusammen mit den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen das Rüsthaus auf. Im Sommer dieses Jahres wurde eine neue Kernreuterspritze bestellt. Diese kostete 1200 Gulden. Vom Landesausschuss wurden 300 Gulden zur Verfügung gestellt, die Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen steuerte ebenfalls 300 Gulden bei und die Haussammlung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen ergab einen Betrag von 500 Gulden. Es blieb somit ein Rest von 100 Gulden, die Herr Josef Sitzwohl, vulgo Purchas, in Mirsdorf 5 bezahlte. Diese Kernreuterspritze sollte im September 1893 gesegnet werden. Jedoch noch vor der Segnung, am 23. August 1893, brannte das Anwesen der Familie Franz Sitzwohl, vulgo Birglanderl, in Rettenbach. Bei diesem Brand wurde die Spritze erstmalig eingesetzt, welche erst drei Tage vorher von der Lieferfirma zum Gasthaus Schemmerl (heute Stradner) in Prosdorf 55 gebracht wurde. Schließlich wurde die Kernreuterspritze im September 1893 feierlich mit Musikbegleitung zur Segnung nach Heiligenkreuz am Waasen gebracht. Das neu angeschaffte Gerät leistete in der Folge gute Dienste, insbesondere als im Jahre 1895 beim Anwesen der Familie Pechmann, vulgo Bergburcher, in Empersdorfberg ein fürchterlicher Brand ausbrach.

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Im selben Jahr kam es auch zum Wechsel in der Führung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Der Feuerwehrkommandant Johann Fruhmann und sein Stellvertreter Karl Maier hatten die Führung zurückgelegt. Alois Schreindler wurde zum Kommandanten und Josef Hersa zum Stellvertreter gewählt. Aufzeichnungen über das Jahr 1895 zeigen, dass die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren vielfältig und umfassend waren. So sammelten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasenaufgrund eines Hilferufes, der am 9. Mai 1895 bei der Freiwilligen Feuerwehr einlangte, die großzügigen Spenden der Bevölkerung für die Erdbebenopfer nach einem schweren Erdbeben. Am 26. April 1896 verunglückten zwei Feuerwehrmänner bei einem Einsatz.

Schon Tage später, nämlich am 1. Mai 1896 teilte der Landesobmann Vinzenz Grill dem „löblichen Commando“ der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen mit, dass „den Hinterbliebenen der verunglückten Feuerwehrmänner eine angemessene Unterstützung zukommen werde“. Die Gründungskosten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen waren doch beträchtlich, doch war die Unterstützung durch die Bevölkerung, aber auch der öffentlichen Hand großzügig. So erging am 30. Mai 1896 an die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen ein Umschuldungsschreiben, dass fünfzig Prozent der Schuld erlassen werden; sogar für die restlichen fünfzig Prozent wurde ein Erlass in Aussicht gestellt. Als Herr Schreindler im Jahr 1896 seine Funktion als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen zurücklegte, folgte ihm Herr Anton Ofner, Wagnermeister, und die Funktion des Stellvertreters übernahm Herr JosefHersa. In diesem Jahr waren gleich sechs Brände zu verzeichnen, und zwar bei Alois Wilfling in Liebensdorf, bei Johann Uhrl vulgo Schneiderhansl, bei Reisenhofer vulgo Eichleiter in Guggitzberg, bei Anton Zirkl vulgo Lukonrad inGuggitzberg, bei Budenwirt in Edelstauden und bei Matthias Konrad, vulgo Ulzerschmied, in Rauchleiten.

Im Jahr 1897 waren wiederum zwei Brände zu verzeichnen, und zwar bei Johann Zach und Familie Eibl, vulgo Trattenmichl, inKleinfelgitsch, die großen Sachschaden verursachten. Umso mehr wurde die Notwendigkeit der Existenz der Feuerwehr unterstrichen. Ein Pachtvertrag zwischen dem Besitznachfolger von Herrn Maier, die Ehegatten Felix und Maria Winkler, und der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen wurde am 26. November 1897 abgeschlossen. Die Ehegatten Winkler verpachteten die Parzelle 739, Liegenschaft des Rüsthauses, um einen Anerkennungspachtzins von jährlich 2 Kreuzer auf 200 Jahre. Diese Parzelle wurde später von der Freiwilligen Feuerwehr gekauft. Im Jahre 1898 brannte das Anwesen der Familie Absenger, vulgo Sergl, in Großfelgitsch. Im gleichen Jahr wurde Anton Rebernegg zum Kommandanten und Ferdinand Nußhold zum Stellvertreter bestellt.

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Die Jahre nach der Jahrhundertwende

Die Aufzeichnungen zeigen, dass im Jahr 1900 gleich zwei Großbrände an einem Tag von den Feuerwehrmännern besonderen Einsatzwillen abverlangten. So brannten die Anwesen von Franz Totter vulgoGrafmirtl und Franz Maier vulgo Koch in Großfelgitsch beinahe zur Gänze nieder. Im Jahre 1901 wurde Herr Jakob Lorber Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. In diesem Jahr wurde auch der Steigerturm zum Rüsthaus gebaut. Das Löschen zahlreicher Brände in den folgenden Jahren war die Bestätigung, dass die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen zum Schutze von Hab und Gut ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens geworden ist. Im Jahre 1910 kaufte die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen einen Mannschaftswagen um 900 Kronen.

Aufzeichnungen über Brände:

1902 bei Hofbinder Götzauegg,
1903 bei Weber in Kleinfelgitsch,
1904 bei Zirkl vulgo Fuchs in Handelgraben, bei Nöst in Rauden und Ulz in Heiligenkreuz am Waasen,
1905 Zimmerbrand bei Winkler Heiligenkreuz a.W. und bei Schöggler, vulgo Korwander in Steinegg,
1906 bei Wolf in Rohrbachgraben,
1910 bei Krenn vulgo Hartner in Schelchengraben, bei Mauerlois in Pirching und bei Fuchs, vulgo Grabenschneider, in Grabenberg.

Die Zwischenkriegszeit

Ein Wechsel der Führung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen stand im Jahre 1922 heran. Schließlich wurde Josef Winkler zum Hauptmann und Othmar Felgitscher zum Stellvertreter gewählt. In diesen Jahren erkannte man bereits, dass die Freiwilligen Feuerwehren eine ganz wichtige Funktion eingenommen haben und ihr Einsatz notwendig und wichtig geworden ist. Gedanken, wie man die auf Freiwilligkeit beruhende Tätigkeit fördern und die Männer motivieren könnte, führten zur Bevollmächtigung der einzelnen Feuerwehrkommandanten durch die Bezirksleitung der Feuerwehr Südliche Umgebung Graz zur Verleihung von Ehrenzeichen. Den Feuerwehrmännern konnte von ihren Kommandanten für die 25- und 40-jährige Zugehörigkeit ein Ehrenzeichen als Dank und Anerkennung für die treuen Dienste verliehen werden. Ständige Verbesserungen der Ausrüstung mit den damals wirklich knappen Mitteln der Zwischenkriegszeit brachte die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen auf die Idee, ihre im Jahr 1893 angeschaffte Kernreuterspritze auf Motorbetrieb umzubauen.

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Nachgewiesen ist, dass am 7. Mai 1926 die Firma Kernreuter ein Anbot für den Umbau der Handspritze auf Motorbetrieb in der Höhe von 6000 Schilling gelegt hat und dass im Dezember 1926 die umgebaute Spritze von der Technischen Kommission des Steirischen Landesverbandes überprüft wurde. Von der Steiermärkischen Landesregierung wurde der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen eine Beihilfe von 2000 Schilling für den Umbau der Spritze gewährt. Würdig wurde das neue technische Rüstzeug am 26. Mai 1927 in einer feierlichen Stunde gesegnet und den Männern zur Verwendung übergeben. 10 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges übernahm erstmals ein Familienmitglied der Familie Matschek, nämlich Josef Matschek, die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Die Familie Matschek und ihre Nachkommen prägten und prägen die Arbeit und die Organisation der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Herrn Matschek zur Seite stand der Stellvertreter Adolf Kapper. Im Jahr 1929 bekam die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sechs Stück Krückenspritzen. Die Feuerwehrmänner, die sie zu bedienen hatten, waren angehalten, nachstehende Erklärung zu unterschreiben:

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E R K L Ä R U N G: Der gefertigte Besitzer verpflichtet sich, die ihm von der Feuerwehr übergebenen Krückenspritzen jederzeit im gebrauchsfähigen Zustand zu erhalten und verpflichtet sich, auch jede Betriebsstörung sofort der Feuerwehr bekanntzugeben, welches bei nicht eigenem Verschulden von derselben kostenlos hergestellt wird; widrigenfalls der Besitzer zur Verantwortung gezogen wird. Ferner verpflichtet sich der Besitzer bei jedem vorkommenden Brand, im Umkreis von einem Kilometer mit derselben am Brandplatz zu erscheinen. Sollte ein Besitzwechsel eintreten, so ist dieser der Feuerwehr bekanntzugeben.

Beim Großbrand beim Anwesen der Familie Freisacher, vulgo Rupp, im Jahre 1930 kam es zu einem Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen und der umliegenden Feuerwehren. Das gesamte Wirtschaftsgebäude fiel dem Brand zum Opfer. Der Feuerwehr gelang es, das Wohn- und Gasthaus der Familie Freisacher zu schützen. Am 24. Juli 1932 wurde das 40-jährige Gründungsfest feierlich begangen. Die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz nützte diese Gelegenheit, einigen Männern der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen eine Ehrung für die 40-jährige Mitgliedschaft zukommen zu lassen.

Ehrenzeichen für 40 Jahre treue Dienste bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erhielten:

Alois Ranz, Ferdinand Seyfried, Josef Hersa, Johann Hofer und Jakob Lorber. Das wohlverdiente Ehrenzeichen für Martin Schuchlenz konnte ihm nicht mehr übergeben werden, er verstarb nach der Nominierung und kurz vor der Übergabe des Ehrenzeichens. Das Motorspritzenaggregat Rosenbauer RW 60 wurde im Jahre 1935 bestellt. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen musste dafür ein Darlehen von 2000 Schilling bei dem örtlichen Vorschusskassavereinaufnehmen und die Landeshauptmannschaft Steiermark bewilligte der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen eine Beihilfe zur Motorspritze und übernahm die Haftung für das dafür benötigte Darlehen. Außerdem bekam die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen im Juli 1937 eine Normaltragbahre und einen Verbandskoffer sowie 1000 Schilling als Beihilfe für die Rückzahlung des Darlehens.  1939 musste der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Josef Matschek zum Militär und die für diese schlimme Zeit so wichtige Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr anderen überlassen. In der Kriegszeit übernahm vorerst Florian Konrad die Führung und ab dem Jahr 1942 Othmar Felgitscher.

Die Nachkriegszeit

Nach Ende des Krieges übernahm im Jahr 1946 der heimkehrende Josef Matschek wieder dieKommandantschaft der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen, Hans Zach wurde zum Stellvertreter bestellt. In seiner dreißigjährigen Tätigkeit war Josef Matschek als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Vorbild für alle Feuerwehrmänner, Leistungsträger und Symbol für Hilfsbereitschaft. Diesem Idol sollten noch viele Familienmitglieder nachfolgen. Heute sind neben dem Kommandanten Josef Krenn noch weitere vier Familienmitglieder aktiv und engagiert bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen tätig. Das erste Rüstfahrzeug Marke Fordson wurde, nachdem es von den Feuerwehrkameraden und Fachleuten einsatzbereit gemacht wurde, am 22. Feber 1948 zum Verkehr zugelassen. Die Alarmierung der Feuerwehrmänner, eine der wichtigsten Einrichtungen für die Feuerwehren und Zivilschutzeinrichtungen, wurde erneuert. Eine neue stärkere Sirenenanlage des Typs DS 380 wurde angeschafft.

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Das alte Rüsthaus, durch die Jahre baufällig, aber auch zu klein geworden, war Anlass für Überlegungen der nächsten Jahre. Da auch die Gemeinde für ihren Bedarf keine Räume hatte, einigte man sich, gemeinsam ein Rüst- und Gemeindehaus zu bauen. Die Organisation übernahm der damalige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Josef Matschek. Er leistete mehrere hundert kostenlose Arbeitsstunden. Auch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen leisteten für den Bau des Rüst- und Gemeindehauses 2697 kostenlose Arbeitsstunden. Außerdem verwendete die Feuerwehr ihr gesamtes Vermögen für dieses Vorhaben, das jahrelang durch Veranstaltungen und Spenden zusammengetragen wurde. Aufzeichnungen gibt es über eine durchgeführte Haussammlung, die ein Ergebnis von 2239.- Schilling brachte. Dies entsprach 448 Maurerstunden. Die überwältigende Mithilfe der Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen war auch Grund dafür, dass am 5. August 1952 der Gemeinderat einstimmig beschloss, den Saal über den Garagen des Rüsthauses sowie den kleinen Nebenraum dauernd der Feuerwehr für Versammlungen und Weiterbildungsveranstaltungen zur Verfügung zu stellen.

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Das Rüst- und Gemeindehaus wurde am 30. August 1953 gesegnet. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen hatte mit diesem Bau endlich Räumlichkeiten zur Verfügung, wo Gerätschaften, Fahrzeuge und Garderobe ihren Platz fanden. Ein Steigerturm mit neuer Sirene war das Wahrzeichen des Hauses. Die Gemeindebewohner waren vom Rüst- und Gemeindehaus begeistert. Deshalb fand die feierliche Segnung mit Blasmusik, Glückshafen und Ehrungen auch entsprechenden Anklang. Nach seiner dreißigjährigen Tätigkeit übergab Josef Matschek im Jahre 1958 die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen an den Unternehmer Hans Zach. Die Stellvertretung übernahm JosefNiegelhell. In Heiligenkreuz am Waasen gab es keinen Rotkreuz-Stützpunkt. Doch waren die Verbindungen zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen und der Rotkreuzorganisation sehr eng und man war darauf bedacht, dass Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen eine optimale Erste-Hilfe- Ausbildung genossen, damit sie im Ernstfall Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen der benachbarten Rettung vornehmen konnten. Einen besonderen Hinweis auf diese enge Zusammenarbeit findet man in den historischen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1959, als 28 Feuerwehrmänner an einer großen Blutspendeaktion teilnahmen.

Die Zeit der Aufrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen

In den 60er Jahren begann die technische Modernisierung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. So wurde eine Tragkraftspritze der Marke VW Gugg gekauft und ein Rüstfahrzeug angeschafft. Die Tragkraftspritze und das Rüstfahrzeug Opel Blitz wurden am 4. Juni 1961 nach einer feierlichen Segnung zur Verwendung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasenzum Schutze der Bewohner übergeben. Das Rüstfahrzeug Opel Blitz war jahrelang Transportmittel für Tragkraftspritze und Mannschaft bei Einsätzen und Wettkämpfen. Nur der spendenfreudigen Bevölkerung der Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und Pirching am Traubenberg war es zu verdanken, dass die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen einen Kostenbeitrag von 63.000 Schilling aus ihrer Wehrkassa leisten konnte. Die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen bestand im Jahre 1961 aus 48 „Mann“. Aber nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die öffentliche Hand unterstützte die Anschaffungen.

Am 27. Juni 1961 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen eine Beihilfe von 80.000 Schilling für das neu angekaufte Kraftfahrzeug Opel Blitz sowie 30.000 Schilling für die Tragkraftspritze VW Gugg. Mit der Technisierung des gesellschaftlichen Lebens und der Steigerung des Lebensstandards erwartete man von den Feuerwehren effiziente und schnelle Hilfe bei Brand und sonstigen Notfällen. Daher mussten Gerätschaften und Fahrzeuge diesen geänderten Bedingungen angepasst werden. Eine Besonderheit war die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen im Jahr 1969. Das erste Tanklöschfahrzeug der Marke Opel Blitz umfasste ein Volumen von 1000 Liter. Man hatte erstmals die Möglichkeit, beim Eintreffen am Brandort sofort mit dem Löschangriff zu beginnen, während der andere Teil der Mannschaft sich der Wasserversorgung aus Feuerlöschteichen oder Gewässern widmete. Der Chronik der Gendarmerie Heiligenkreuz am Waasen kann man entnehmen:

„Schadensfeuer in Rauden. Am 28. 4. 1969 gegen 10 Uhr 50 brach im Heuboden der Familie E. in Rauden durch Kurzschluss ein Brand aus, der durch das rasche Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen unter Einsatz des neuen Tanklöschwagens sofort gelöscht werden konnte. Der Sachschaden betrug ca. 35.000.- Schilling. Der Wert des geretteten Gutes kann mit ca. 500.000.- Schilling angenommen werden.“

In den folgenden Jahren stand die Verbesserung der Ausrüstung immer wieder im Mittelpunkt der Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Die zunehmende Verwendung von Kunststoffen in den Häusern und Wohnungen machte die Anschaffung von Atemschutzgeräten erforderlich. Drei „Pressluftatmer“ (Atemschutzgeräte der Type AG 136) wurden im August 1973 angekauft. Immer wieder sorgten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen selbst für die Finanzierung. 20.000 Schilling je Atemschutzgerät waren aufzutreiben. Das Jahr 1973 war wieder ein Beginn einer überaus erfolgreichen Jugendarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Eine Jugendgruppe wurde mit neun Jungfeuerwehrmännern gegründet. Dem Stand der Technik entsprechend wurde im Jahre 1975 eine Funksirene installiert. Die Alarmierung erfolgte von der Zentrale in Leibnitz aus („Florian Leibnitz“). Das war ein Meilenstein der Verständigung der Feuerwehrmänner und vor allem der benachbarten Feuerwehren. Ab diesem Zeitpunkt war eine zentrale Alarmierung möglich und somit ein weiterer Schritt für die rasche Hilfe für die Bevölkerung gesetzt worden. Bereits im Herbst 1977 befasste man sich intensiv mit der Anschaffung eines größeren Tanklöschfahrzeuges.

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Es wurden diverse Angebote eingeholt. Schließlich entschied man sich für eine Selbstbauvariante, wobei die Arbeiten des Professionisten durch den Karosseriebauer Josef Niegelhell durchgeführt wurden. Das fertig gestellte Tanklöschfahrzeug TLF 4000, ein Steyr 790, wurde im Jahre 1979 gesegnet und war der Stolz der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen für viele Jahre. Wesentliche Teile der Anschaffungskosten wurden immer wieder von der Freiwilligen Feuerwehr selbst aufgebracht. So auch bei der Anschaffung des neuen TLF. Viel Fleiß und Mühe verlangte es den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen ab, die vielen festlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen wie Feuerwehrbälle und Feuerwehrwunschkonzerte zu veranstalten. Aber nur so konnten die finanziellen Mittel für die notwendigsten Ausrüstungsgegenstände beschafft werden. Die Veranstaltungen der Zeltfeste, erstes Zeltfest in Heiligenkreuz am Waasen im Jahre 1978, waren für die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen und deren Frauen und Freunden eine große Herausforderung. Bald waren die jährlichen Zeltfeste Tradition geworden und dementsprechend gut besucht. Die Einnahmen daraus sollten ein Grundstein für weitere große Anschaffungen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sein. Im Februar 1978 standen wieder Neuwahlen heran. Der damalige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Hans Zach, unter dessen 20-jähriger Führung die Einrichtung einer für die damalige Zeit ausgezeichnet funktionierenden Feuerwehr mit allen technischen und organisatorischen Hilfsmitteln passierte, beendete seine Kommandantschaft aus Altersgründen. Josef Niegelhell übernahm die Leitung des Kommandos der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen und Hans Kurzmann wurde als Stellvertreter gewählt.

Neue Anforderungen an die Freiwilligen Feuerwehren

Die Brandschutzinformationen, die Bauweise der Häuser einerseits und die Zunahme des Straßenverkehrs andererseits änderten die Anforderungen an die Feuerwehren im allgemeinen. Bei technischen Einsätzen wurden hydraulische Scheren und Spreizgeräte unerlässlich, wenn es darum ging, in Fahrzeugen eingeklemmte Menschen aus ihrer Zwangslage zu befreien. 1979 erwarb die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen die Bergegeräte Spreizer und Schere, die bei der Abschnittsübung des Abschnittes II im Jahre 1979 zum ersten Mal zum Einsatz kamen. Viele Übungen, größere Einsätze, Fahrten zu Wettkämpfen und anderen Veranstaltungen erforderten den Transport von Kameraden zu verschiedensten nahen oder entlegenen Orten. Der der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen zur Verfügung gestandene Opel Blitz fasste nur neun Insassen und verbrauchte überdurchschnittlich Treibstoff. Das waren Gründe genug, im Jahre 1982 das Kommandofahrzeug VW Bus anzuschaffen. Beim Zeltfest im Juli 1982 wurde der Mannschaftswagen VW Bus gesegnet, der mit den Erlösen aus Zeltfesten mitfinanziert wurde. Über einen sehr erfolgreichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen am 28. August 1983 kann man in der Chronik der Gendarmerie Heiligenkreuz am Waasen nachlesen. So brach in einem Wohnhaus eines Stechviehhändlers beim Auswechseln einer Sicherung durch einen dazu befugten Elektriker ein Kabelbrand aus. „Das Feuer konnte von der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sofort unter Kontrolle gebracht werden, so dass am Wohnobjekt kein beträchtlicher Schaden entstand.“ Die Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen im gemeinsamen Gemeinde- und Rüsthaus wurde aufgrund des akuten Platzmangels immer schwieriger, weil weder Garagen für alle Fahrzeuge noch Platz für die vielen neuen technischen Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehrmänner vorhandenwaren. Die Räumlichkeiten, die im Jahre 1953 für die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen gebaut wurden, waren einfach zu klein und veraltet. Daher wurde die Ausschusssitzung am 11. April 1984 erstmals dem Thema Neubau oder Ausbau des Rüsthauses gewidmet. Ab dieser Zeit war dieses Vorhaben auch für die Bevölkerung von Heiligenkreuz am Waasen evident und alle konnten ihre Ideen dazu einbringen. Diese Sensibilisierung und Einbindung der Bevölkerung bei den Überlegungen über die Notwendigkeit eines neuen Rüsthauses sollte in der Folge die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung unübertrefflich machen. In der Zeit der Diskussion über ein neues Rüsthaus kam es zu den vorgesehenen Neuwahlen. Josef Niegelhell und Hans Kurzmann wurden im Jahr 1986 als Kommandant undKommandantstellvertreter mit überzeugender Stimmenmehrheit bestätigt. Auch das unterstützte die Feuerwehrführung, zielstrebig an die Sache heranzugehen. In der darauf folgenden Zeit wurden Bauplätze gesucht und begutachtet, diskutiert und wieder verworfen. Verschiedenste Argumente für einen Zubau beim Gemeindehaus wurden angeführt, gleich viele Gründe dagegen. Schließlich war man sich einig, dass ein völliger Neubau des Rüsthauses ins Auge gefasst werden sollte. Wenn auch die Diskussionen um die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr wichtig waren, so stand doch die unmittelbare Hilfe für die Bevölkerung im Mittelpunkt. Aufzeichnungen der Gendarmerie Heiligenkreuz am Waasenberichten über Überschwemmungen am 28.06.1989 der Gebiete Rauden, Heiligenkreuz am Waasen und Allerheiligen bei Wildon.

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„Der Stiefingbach trat aus den Ufern und überschwemmte die landwirtschaftlichen Kulturen des Stiefingtales. Die Feuerwehren mussten in Rauden und Heiligenkreuz am Waasen 30 Keller und Garagen auspumpen. Auch die Gendarmeriegarage und der Arrest waren 20 cm hoch überflutet.“

Das neue Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen

Im Jahre 1991 wurde im Ausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen der Beschluss gefasst, dass die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen ein neues Rüsthaus bauen und ein Bauplatz angekauft wird. Ein Bauplatz war auch bald gefunden. Der Besitzer des Grundstückes in der Grazer Straße Herr Schauer vulgo Feldschmied, verkaufte der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen den Bauplatz und somit war der Startschuss für den Bau des Rüsthauses gefallen.

Die Fragen der Finanzierung wurden mit der Steiermärkischen Landesregierung, den Bürgermeistern der Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen und Pirching am Traubenberg besprochen und abgeklärt. Kostenvoranschläge (mit einem durchschnittlichen Gesamtbauvolumen von S 10,500.000.-) wurden eingeholt und waren Basis für die Finanzierungs- und Planungsgespräche. Die Wiederwahl des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen JosefNiegelhell und seines Stellvertreters Hans Kurzmann war nicht einmal eine Debatte wert und man widmete sich sofort wieder dem Vorhaben Rüsthausneubau. Doch auf die Einsatzfähigkeit wurde trotzdem nicht vergessen. So musste kurzfristig das Löschfahrzeug Opel Blitz wegen mangelnder Zuverlässlichkeit ausgeschieden werden. Für ein neues Fahrzeug war zur Zeit des Rüsthausbaus kein Geld vorhanden. Daher wurde kurzfristig ein gebrauchtes Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung LFB, Mercedes Benz D 504, angeschafft. Selbst die Feier zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen im Jahre 1992 wurde nur intern begangen, damit man sich mit all seinen Kräften dem Rüsthausneubau widmen konnte. Diese Feierlichkeit sollte bei der Einweihung des neuen Rüsthauses nachgeholt werden.

Eine enge und gute Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen mit anderen Organisationen beruht auch auf Gegenseitigkeit. Die Zusammenarbeit mit den Beamten des Gendarmeriepostens Heiligenkreuz am Waasen war eine „Vorbildliche“. Drei Großbrände im Jänner, April und August 1992 in Mirsdorf,Großfelgitsch und Kleinfelgitschberg konnten durch den raschen Einsatz der Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen verhindert werden. Schweißarbeiten, Hitzestau im Wirtschaftsgebäude und ein undicht gewordener Kamin waren Ursache dafür. Durch den sofortigen Löschangriff der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen konnten Wohnhäuser, Wirtschaftsgebäude, andere Sachwerte großteils und vor allem Menschenleben gerettet werden. Nach Abschluss der Bauverhandlungen wurde sofort mit dem Aushub der Fundamente für das neue Rüsthaus begonnen und Monate später war der Keller-Rohbau fertig gestellt. Durch viel Fleiß und Schweiß wurde nach Montage der Geschoßdecke im April 1992 der Rohbau vollendet. Der Innen- und Außenputz, die Elektroinstallation sowie die Verlegung der Wasserleitung wurden im Jahre 1993 unter großer Mithilfe der Feuerwehrkameraden und unzähliger Freiwilliger Helfer sowie Unternehmen, die mit ihren Angeboten dem Organisator des Baues, Herrn Josef Niegelhell, in großzügiger Weise entgegenkamen, durchgeführt. Im Jahr 1994 bis zur feierlichen Übergabe am 16. 7. 1994 waren noch die gesamte Innenausstattung, die Heizung, die Fußböden, die Stiegenverkleidung  und die Pflasterung des Vorplatzes und viele andere Fertigstellungsarbeiten zu machen. Die großartige Leistung des damaligen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Josef Niegelhell, seinem Organisations- und Motivationstalent und den vielen Kameraden und freiwilligen Helfern ist es zu verdanken, dass die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen ein modernes Rüsthaus mit einer optimalen technischen Ausstattung erhalten hat. Letztendlich konnten durch die von den Feuerwehrkameraden und den freiwilligen  Helfern geleisteten 13.600 Arbeitsstunden die Baukosten auf S 5,700.000.- gesenkt werden, wobei davon noch S 2,000.000.- von der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen durch Spenden der Bevölkerung und Einnahmen aus den Veranstaltungen aufgebracht wurden, so  dass von der öffentlichen Hand (Landesregierung, Gemeinden) „nur“ ein Zuschuss in der Höhe von S 3,700.000.- notwendig war.

Beim 3. Bezirksfeuerwehrtag 1994 in Heiligenkreuz am Waasen wurde das neue Rüsthaus im Rahmen einer großen feierlichen Veranstaltung seiner Bestimmung übergeben. Gemeinsam mit hochrangigen Ehrengästen und reger Anteilnahme der Bevölkerung feierten 572 Feuerwehrmänner von benachbarten Feuerwehren mit der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen am 16. Juli 1994 das große Fest. Die großen Leistungen des Kommandanten Josef Niegelhell für die Organisation und sein unermüdlicher Einsatz wurden mit dem großen Verdienstkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes, der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen, mit dem Ehrenring der Gemeinde Pirching am Traubenberg und dem Ehrenring der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen belohnt.

Ein tragisches Schicksal in der Ära der Matscheks (Josef Matschek war Kommandant von 1928 bis 1958) war der allzu frühe Tod des Kassiers der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Johann Krenn (Schwiegersohn JosefMatscheks). Er war 40 Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen und 30 Jahre hatte er die Funktion des Kassiers inne. Ob es die Anschaffungen für Gerätschaften und Fahrzeuge oder die Übernahme und Verrechnung von Geldern bei den traditionellen Zeltfesten war, alle monetären Transaktionen liefen über die Hände des engagierten Feuerwehrmannes.

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Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen

In der 104. Jahreshauptversammlung wurde am 23. 3. 1996 eine Neuwahl durchgeführt. Diese Neuwahl führte einen Generationswechsel herbei, weil der langjährige und hoch ausgezeichnete Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Josef Niegelhell und sein Stellvertreter Hans Kurzmann sich nicht mehr der Neuwahl stellten. Mit der Wahl Josef Krenns, Sohn des im Jahre 1994 verstorbenen Kassiers der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen, Johann Krenn, wurde die Ära der Familie Matschek fortgesetzt. Gerhard Putz wurde zum Kommandantenstellvertreter gewählt. Die neue Führung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen hatte sich vorgenommen, die Jugendarbeit ganz besonders zu fördern und mit den von ihren Vorgängern geschaffenen Werten sorgsam umzugehen. Im Jahre 1996 wurden erstmals Frauen in den Feuerwehrdienst aufgenommen. Astrid Krenn und Katharina Kurzmann waren die ersten weiblichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Sie haben damit die Männerdomäne gebrochen. In der Folge sollte sich herausstellen, dass die Frauen bei den Feuerwehren eine wesentliche, wichtige und nicht mehr wegzudenkende Rolle dieser Zivilschutzorganisation erhalten haben. Gerade bei der Erstellung von historischen Zusammenfassungen steht die Frage nach verwendbarem Datenmaterial im Mittelpunkt. Aber auch die Feuerwehrfrauen und -männer sowie auch die Bevölkerung sind an Aufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr sehr interessiert. Das waren Gründe genug, die moderne Technik des Computerzeitalters auch in der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Einzug halten zu lassen. Der neuen Kommandoführung war dieses Anliegen sehr willkommen. Sie organisierten die notwendige

Hard- und Software und mit Herbert Putz fanden sie einen Schriftführer, der seit dem Jahre 1997 eine EDV-Dokumentation aufbaute und die jährlichen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen digitalisiert zusammenfasste. Die Jahresberichte der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen mit den festgehaltenen Daten und Fakten in Farbdruck sind ein bewährter Ausweis der Leistungsbereitschaft der Feuerwehrfrauen und -männer geworden.

Aus- und Weiterbildung als Basis für die Feuerwehrarbeit

Um den verschiedensten Aufgaben in der Freiwilligen Feuerwehr gewachsen zu sein, ist, wie in vielen anderen Bereichen auch, lebenslanges Lernen angesagt. Die Grundlagen des Feuerwehrwissens werden schon den Jugendgruppen vermittelt. Die aktive Mannschaft trainiert bei den monatlichen Übungen, den Abschnittsübungen und den Sonderübungen in den Bereichen Funk, Sanität, Atemschutz und Maschinisten ca. 25 Mal im Jahr. Dazu kommen noch die theoretischen Unterrichte in Lehrsälen, die Schulungen am Gerät, ja bis hin zum „heißen Atemschutztraining“ mit realem Feuer reicht die Palette der Fortbildungsveranstaltungen. Daneben gibt es Kurse der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring oder das jährliche Fahr- und Sicherheitstraining im Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC am A1- Ring in Spielberg. Im Jahre 1997 wurden die Leistungen des Brandrates und langjährigen Kommandanten

der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen Josef Niegelhell nochmals besonders gewürdigt, als er zu den XI. internationalen Feuerwehrwettkämpfen 1997 nach Herning, Dänemark, entsandt wurde. Als für das Bundesland Steiermark tätiger Bewerter wurde ihm auch die ehrenvolle Aufgabe übertragen, die österreichische Flagge beim Einmarsch zu führen. Eine große Ehre für die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen war die Ernennung JosefNiegelhells zum Stellvertreter des Landesbewerbsleiters. Schließlich wurde er in den Bewerterstab beim Bundesleistungsbewerb in Eisenstadt gerufen.

Die Ausbildung der Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen in Erster Hilfe ist notwendig und wichtig; einen Rotkreuz-Stützpunkt in Heiligenkreuz am Waasen zu haben hingegen ermöglicht erst eine rasche und kompetente Hilfe über die Erstversorgung hinaus. Am 19. April 1998 wurde den angestellten und freiwilligen Mitarbeitern der Rotkreuz-Dienststelle Heiligenkreuz am Waasen in der Rosentalstraße 1 ein den neuesten Anforderungen für das Rote Kreuz entsprechender Stützpunkt übergeben. Die Abstimmung der Organisationen Rotes Kreuz und Freiwillige Feuerwehr funktioniert bei den Einsätzen hervorragend. Die Präsentation der Feuerwehrarbeit durch Jahresberichte, aber auch durch Öffentlichkeitsarbeit anderer Art wurde immer wichtiger. Einerseits sollen die unzähligen Einsatzstunden der Feuerwehrfrauen und -männer präsentiert werden und andererseits braucht die auf freiwilliger Basis beruhende Freiwillige Feuerwehr Unterstützung finanzieller Art. Die Spendenfreudigkeit von Menschen hängt natürlich vom Verwendungszweck des übergebenen Geldes ab. Aber auch neue Mitglieder sollten durch eine positive Darstellung des Feuerwehrlebens angeregt werden. So nützt die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen auch die Gewerbe- und Marktsonntage in Heiligenkreuz am Waasen, um neue Anschaffungen vorzuführen oder aber auch für Kinder und Jugendliche Spiele und kleine Wettkämpfe zu veranstalten, damit sie ein Gefühl über die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr bekommen können.

Vorbereitung zum Landesfeuerwehrtag 2002

Der Wunsch, den Landesfeuerwehrtag 2002 in Heiligenkreuz am Waasen abzuhalten, wurde bereits im Frühjahr 1999 konkret, als man die Feierlichkeiten zur 110- Jahr-Feier im Jahr 2002 zu planen begann. Die Abstimmungsgespräche mit der Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen und der Gemeinde Pirching am Traubenberg verliefen sehr positiv, so dass bald das Ziel klar war und das Bestreben in diese Richtung engagiert aufgenommen wurde. Beim Landesfeuerwehrtag in Knittelfeld wählten dann die Delegierten den Veranstalter für den nächsten Landesfeuerwehrtag. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erhielt den Zuschlag, den Landesfeuerwehrtag 2002 in Heiligenkreuz am Waasendurchführen zu dürfen. Gleichzeitig begannen die Vorarbeiten und Vorbereitungen für diese Veranstaltung. Noch vor dieser für Heiligenkreuz am Waasen wahrscheinlich größten Veranstaltung übernahm die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen den Bezirksfeuerwehrleistungsbewerb am 3. Juni 2000. In 64 Durchgängen haben Bewerbsgruppen aus Leibnitz, Feldbach, Hartberg, Deutschlandsberg, Bruck an der Mur, Graz-Umgebung und aus dem benachbarten Burgenland um die Siegespokale gekämpft. Die beste Angriffszeit wurde von der benachbarten Freiwilligen Feuerwehr Feiting mit 36,2 Sekunden erreicht. Das war der überragende Tagessieg.

Das Bestreben der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen, für Einsätze optimal gerüstet zu sein, brachte mit sich, dass weitere Anschaffungen zu tätigenwaren. So kam es im Jahre 2000 zur Beschlussfassung über den Ankauf eines neuen Einsatzfahrzeuges. Die Anforderungendazu waren die rasche Verfügbarkeit am Unfallsort, Mitführen aller vor Ort benötigten technischen Geräte (vor allem für die zunehmenden technischen Einsätze) und die Wendigkeit im Gelände. Die Entscheidung fiel auf ein Kleinrüstfahrzeug mit Allradantrieb und Bergegeräte (KRF-B) mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA 750). Die Anschaffung sollte im Jahre 2001 erfolgen. Die ersten im Jahre 1996 aufgenommenen Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen – sie wurden in der Feuerwehrjugend augebildet – wurden am 11. 3. 2000 als „Feuerwehrmänner“ angelobt. Astrid Krenn und Katharina Kurzmann erhielten den Dienstgrad „Feuerwehrmann“ und waren somit die ersten aktiven Feuerwehrfrauen bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Im April 2000 wurden die ersten Feuerwehrführerscheine an die Mannschaft ausgegeben. Oberste Priorität des Feuerwehrführerscheines ist die Absicherung jener Kraftfahrlenker, die bereits einen zivilen Führerschein der Klasse C besitzen. Er ist daher nur in Verbindung eines aktuellen zivilen Führerscheines gültig. Durch den Besitz des Feuerwehrführerscheines dürfen Feuerwehrfahrzeuge mit einer Gesamtmasse von über 7,5 Tonnen auch von unter 21-jährigen Feuerwehrmännern gelenkt werden.

20 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sind im Besitze eines Feuerwehrführerscheines. Auch die Mobilfunktechnik (Handys) nahm Einzug bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Die Feuerwehrfrauen und -männer erklärten sich einverstanden, dass sie über ihre privaten Handys im Einsatzfalle ein SMS (Short Message Service) über den Feuerwehreinsatz erhalten werden. Die Adressliste der privaten Handys wurde in der Einsatzzentrale gespeichert. Die Einsatzzentrale kann dadurch entscheiden, ob eine Sirenenalarmierung für den Einsatz notwendig ist oder ob eine gezielte Alarmierung von mit Handys ausgestatteten Feuerwehrfrauen und –männern mittels SMS als ausreichend befunden wird. Einen weiteren Höhepunkt für die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen brachte der 15. November 2000, als der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen, Josef Krenn, zum Abschnittskommandanten des Abschnittes II des Bezirkes Leibnitz mit den Feuerwehren Heiligenkreuz am Waasen, Empersdorf, Feiting, Großfelgitsch, Allerheiligen bei Wildon, St. Ulrich am Waasen und St. Georgen an der Stiefing ernannt wurde. Seinem Vorgänger, Josef Niegelhell,wurde der Ehrendienstgrad „Ehren-Brandrat“ verliehen. Im Frühjahr 2001 wurde schließlich ein Mercedes Benz 416 CDI 35 für den Umbau zum KRF-B und der Tragkraftspritzenanhänger (TSA 750) angekauft. Der Aufund Umbau wurde vom Karosseriebau Josef Niegelhell und mit vielen Arbeitsstunden der Feuerwehrmänner durchgeführt. Das Fahrzeug ist mit Lichtmast, Schnellangriffseinrichtung, hydraulischen Rettungsgeräten, Hebekissenset, Motorsäge und Tauchpumpe ausgestattet. Am 7. Oktober 2001 wurde das Fahrzeug im Rahmen einer kleinen Feier gesegnet und zur Verwendung den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen übergeben. Bereits nach dem steirischen Landesfeuerwehrtag 2001 inBärnbach begannen die Vorbereitungsarbeiten zum Landesfeuer- wehrtag 2002 in Heiligenkreuz am Waasen. Diese Veranstaltung, aber auch die vielen anderen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen wären nie, jedenfalls nicht mit diesen Erfolgen zustande gekommen, wenn nicht die Kameradschaft der Feuerwehrfrauen und –männerim Mittelpunkt jedes Handelns stehen würde. Nur wenn alle Mitglieder gerne und gut zusammenarbeiten, können auch schwere Belastungen gemeistert werden. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen und den Nachbarfeuerwehren oder befreundeten Hilfsorganisationen gelingt in einem kameradschaftlichen Klima viel besser. Und diese Kameradschaftlichkeit war und ist noch immer der große Erfolg der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen.

Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen – eine der erfolgreichsten Wettkampfgruppen Österreichs

Die Kombination von Konzentration und Körperkraft, Schnelligkeit und Kondition sind Grundvoraussetzung für erfolgreiche Sportler. Bei Mannschaftssportarten – wie Fußball – kommt noch hinzu, dass man sich auf Kollegen im Spiel verlassen und ihnen die Verantwortung zutrauen kann. DieFaszination bei den Leistungsbewerben der Freiwilligen Feuerwehren ist das blinde Zusammenspielen der 9 Wettkämpfer, sei es beim Kuppeln der Ansaugschläuche, oder beim „Angesaugt“ durch den Maschinisten beim Ankuppeln der Saugrohrleitung an die Pumpe oder beim Leitungsaufbau der B- und C-Schläuche. In tausendstel Sekunden wird Millimeterarbeit geleistet. Verdreht nur einer der „Kuppler“ eine Kupplung um Millimeter, gelingt der Vorgang nicht und die Mannschaft schafft keine Spitzenzeit oder wird zu Fehlerpunkten verdonnert. Wer einmal einer Spitzenmannschaft beim Angriff zugesehen und „das Krachen“ beim Kuppeln der Saugleitung gehört oder die rasende Geschwindigkeit eines „Leine anlegen“ beobachtet hat, akzeptiert und bewundert die Leistungen dieser Spitzensportler. Wenige andere Sportarten verlangen dieses exakte Zusammenspiel von Mannschaftsteilnehmern. Wenn eine Spitzenmannschaft nur einen ihrer Kollegen verliert, kann es Wochen, ja sogar Monate dauern und bedarf eines enormen Mehraufwandes an Übungen, damit man wieder „vorndabei ist“.

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Mit dem Befehl des Kommandanten: „Brandobjekt geradeaus, Wasserentnahmestelle der Bach, Verteiler nach zwei BLängen. Angriffstrupp legt Zubringleitung. Mit je zwei C-Längen, 1. und 2. Rohr vor!“ wird der Wettkampf gestartet. Hunderte von Übungsstunden sind notwendig, damit man überhaupt an Leistungsbewerben teilnehmen kann und wenn man noch dazu auf Erfolg ausgerichtet ist, bedarf es vieles mehr. Disziplin und Ehrgeiz einer ganzen Mannschaft sind gefragt. Einzelleistungen sind gut, helfen keiner Wettkampfgruppe bei den Freiwilligen Feuerwehren, weil hier ausschließlich die exakte Koordination den Erfolg ausmacht. Ausfälle von Kameraden durch Verletzungen, berufliche Veränderungen, familiäre Anpassungen können eine Gruppe bis zur Aufgabe bringen. Neben den vielen Übungen, dem gezielten Training, ist natürlich auch die Wettkampferfahrung Grundvoraussetzung für erfolgreiche Teams. Tausende Kilometer und hunderte Stunden an sonntäglicher Freizeit werden aufgewandt, um einen der vorderen Ränge oder gar Siegerplätze zu ergattern. Höchst begehrt sind natürlich Spitzenplätze bei Landes- oder Bundesleistungsbewerben. Die Attraktivität dieser Bewerbe wurde durch die Veranstaltung von Grunddurchgängen und den Parallelbewerben – der Sieger wird durch gleichzeitiges „Antreten“ der Besten ermittelt – nochmals gesteigert und sind bei den Zusehern und Schlachtenbummlern sehr beliebt. Die Leistungsbewerbe verfeinern die wöchentliche oder monatliche Übungsarbeit der Feuerwehrfrauen und -männer einerseits, sie schaffen Motivation für sportliche Kameradinnen und Kameraden und dienen andererseits der Präsentation ihres Könnens und Wollens der Öffentlichkeit. Sie sind daher ein integrierter Bestandteil des Ausbildungswesens der Freiwilligen Feuerwehren. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen hat seit mehr als 35 Jahren eine der erfolgreichsten Wettkampfgruppen Österreichs. Sicherlich auch durch die guten Leistungen unserer Nachbarwehren wie z. B. Empersdorf, Groß Felgitsch,Feiting usw., die den unmittelbaren Wettbewerb beflügelten, kann die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen auf viele gute Ränge und auf sehr viele Siege zurückblicken. Mehr als 20 verschiedene Mannschaften kamen aus der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen hervor und bis zu drei Mannschaften nahmen gleichzeitig bei verschiedensten Wettbewerben teil. Die Wettkampfmannschaften der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen hatten genauso mit Ausfällen von Mannschaftsmitgliedern zu kämpfen, wodurch der Qualitätsstandard der Mannschaft um Monate, ja oft um Jahre zurückgeworfen wurde. Das zeigt sich bei den Ergebniskurven der Jahre 1965 bis 2001. Neben einem 6. Platz in Rottenmann, 1966, und einem 8. Platz in Leoben, 1968, wurde beim Landesleistungsbewerb in Fürstenfeld im Jahre 1969 der zweite Platz und in Knittelfeld 1971 sogar der Sieg errungen.

Diese Glanzzeit der Wettkampfmannschaften der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sollte in den Folgejahren seine Fortsetzung haben. Nachdem im Jahre 1972 inWeiz „bloß“ der 17. Rang erreichbar war, errang man bereits ein Jahr später den 3. Rang in Voitsberg, um im Jahre 1974 in Mitterndorf wieder zu siegen. Diese Siegesphase wurde gekrönt durch den zweiten Platz beim Bundesleistungswettbewerb 1973 in Lebring/St. Margarethen. Aber auch in den Jahren zwischen 1975 und 1986 zeichnete sich die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen durch Spitzenmannschaften aus. Dem 6. Rang in Fürstenfeld 1978 folgten zwei 2. Ränge in Deutschlandsberg 1980 und Bad Radkersburg 1986. Natürlich ist immer wieder auch – wie bei allen Spitzensportarten – die Tagesverfassung ausschlaggebend. So war die Wettkampfmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen durch 6 Siege in ununterbrochener Reihenfolge bei den Bezirksbewerben haushoher Favorit in Bad Radkersburg, 1986, gewesen und genau beim wichtigsten Bewerb des Jahres, beim Landesleistungsbewerb, muss man sich mit dem „zweiten“ Platz zufrieden geben. So ist eben Sport. Hervorragende Leistungen und Erfolge konnten auch in den folgenden Jahren 1987 bis 2001 von den Wettkampfmannschaften der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erzielt werden. Die große Sammlung von Urkunden und Pokale, sowie Medaillen im Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erinnern an die großen Erfolge. 1992 war es der 4. Rang in Stainach, 1993 der 6. Rang in Fürstenfeld und im Jahre 1997 ebenfalls der 6. Rang in Frauental. Zu den größten Triumphen in der letzten Zeit zählten die Bronzemedaille in Markt Hartmannsdorf, 1999, sowie der 4. Platz im Grunddurchgang beim Landesleistungsbewerb 2000 in Knittelfeld, wo die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen bei jenen vier Wettkampfgruppen war, die eine Angriffszeit unter 40 Sekunden schafften. Schließlich erreichte man im Finale noch den guten 7. Rang.

Verschiedensten Gasteinladungen innerhalb Österreichs aber auch ins Ausland ist die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen gerne gefolgt. Am 19. Juni 1999 nahm eine Wettkampfmannschaft beim Landesfeuerwehrleistungsbewerb des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg in WalsSiezenheim teil.

Nur ausgezeichnete Kameradschaft, Rücksichtnahme auf den anderen, äußerste Disziplin und sportliches Engagement der gesamten Mannschaft sind Grundstein für so große Erfolge, wie es die Wettkampfgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen erfahren durften. Sowohl die örtlichen Gemeindevertreter, Vertreter des Bezirkes Leibnitz als auch Frau Landeshauptmann Klasnic –   z. B. bei der Siegerehrung in Markt Hartmannsdorf – anerkannten und schätzten die Leistungen der Wettkampfgruppen. Die Bewohner von Heiligenkreuz am Waasen und Pirching am Traubenberg und Umgebung sind stolz, so gut ausgebildete und trainierte Feuerwehrfrauen und -männer in ihrer Nähe zu wissen und gratulierten auch zu den schönen Erfolgen.

Die Feuerwehrjugend

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Ein wunderschönes Foto von Jungfeuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen aus dem Jahre 1913 ist die älteste historische Quelle über die Jugendarbeit in Heiligenkreuz am Waasen. Junge Feuerwehrmänner mit kleinen Helmen, Uniformen und einfachen Feuerwehrgeräten präsentieren sich mit gleichaltrigen Mädchen. Ein Zeichen, dass man schon damals die Einstellung junger Leute zu sozialen Hilfsdiensten als ein wichtiges Element der Gesellschaft erkannte. Von der Kriegs- und Nachkriegszeit sind uns keine Aufzeichnungen oder Fotos über die Arbeit mit der Feuerwehrjugend bekannt, jedoch wissen wir, dass eine Freiwillige Feuerwehr ohne Nachwuchs gar nicht existieren kann. Im Jahre 1973 begann man mit gezielten Informationen und Werbung um Jugendliche. Damals begann eine überaus erfolgreiche Jugendarbeit mit den Jugendwarten Martin Weber, Josef Putz, HerbertSchickengruber und anderen bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz amWaasen. Bereits 1974 war die Jugendmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen sehr erfolgreich. So z. B. beim Landesfeuerwehrleistungsbewerb in Bad Mitterndorf mit dem hervorragenden 6. Platz. Teilnehmer dieser tollen Jugendmannschaft unter der Führung von Martin Weber waren JohannKrenn, Johann Herka, Franz Pauger, Albin Weixler, Ewald Felgitscher, Franz Krenn, Josef Felgitscher, Alfred Weinzerl und Alois Stradner jun. In Trieben, 1979, errangen die Jugendlichen den hervorragenden 2. Platz. Mit Hans Kurzmann (Jugendbeauftragter von 1980- 1990) wurde die erfolgreiche Serie der Jugendmannschaften mit dem 4. Platz beim Landesfeuerwehrtag in Bruck an der Mur, 1984, fortgesetzt. Seit 1996 wird die Jugendgruppe vom Jugendbeauftragten Brandmeister Johann Suppan betreut. Wesentliche Aufgaben sind die Erlernung von Disziplin und Hilfsbereitschaft und die Vorbereitung zur Aufnahme in den Aktivstand. Neben der Teilnahme an Grundkursen und der Veranstaltung von Zeltlagern gehören auch die Vorbereitung und die Teilnahme bei Wissenstests und anderen Leistungsbewerben zu den Tätigkeiten. Die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen haben Feuerwehrjugend-Leistungsabzeichen in Silber und Bronze sowie Feuerwehrjugendwissenstestabzeichen in Gold, Silber und Bronze erworben und sind bei zahlreichen Bezirksbewerben sehr erfolgreich gewesen. Die zwei ersten Damen bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen traten im Jahre 1996 der Feuerwehrjugend bei. Astrid Krenn und Katharina Kurzmann waren die Aushängeschilder für die Jugendarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. SandraSuppan, Birgit Krenn und Verena Kurzmann folgten ihnen. Zur Zeit gehören acht Jugendliche der Feuerwehrjugend an: Sandra Suppan, Birgit Krenn, Verena Kurzmann, Thomas Krenn, Markus Fastl, Reinhard Krenn, Markus Donnelly, Marc Grand. Anlässlich des Übertritts von der Feuerwehrjugend zum aktiven Stand hat Katharina Kurzmann einen kleinen Rückblick über ihr Erlebnis „Feuerwehrjugend“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen verfasst. Im Jahre 2000 schlossen sich die Feuerwehrjugend-Bewerbsgruppen Heiligenkreuz am Waasen und Feiting zusammen. Bereits 2001 stellte sich ein Bezirkssieg beim Jugendleistungsbewerb in Fresing-Kitzeck ein.

Die Feuerwehrsenioren

Ergibt sich die Abgrenzung der Feuerwehrjugend und den Feuerwehrfrauen und -männer auf Grund des Alters, so ist jene mit den Feuerwehrsenioren nicht so leicht, meint der Feuerwehr-Seniorenbeauftragte Ehrenlöschmeister Walter Rupp. Er betreut seit 1996 die Senioren der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen. Senioren steht nicht für „in Feuerwehrpension“ sondern dafür, dass die meisten der Mitglieder bereits ihre aktive Berufslaufbahn beendet haben und dennoch an Übungen, Einsätzen und allen anderen Aktivitäten der Feuerwehr mitarbeiten. Gerade sie sind jene Gruppe, die sich die Zeit für Arbeiten nimmt, wenn die Feuerwehrfrauen und -männer ihrem Beruf nachgehen. Walter Rupp ist neben seiner Funktion als Seniorenbeauftragter zuständig für die Verteilung von Informationen an die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen seines Gebietes (Prosdorf) und lädt die Feuerwehrsenioren zu Übungen ein. Kartenvorverkauf und Unterstützung bei den Festen sind genauso Aufgaben der Senioren wie die Begleitung von verstorbenen Kameraden auf ihrem letzten Weg. Walter Rupp ist stolz auf die Seniorenarbeit des Bezirkes und Landes und kann seine Aktivitäten auf diese Unterstützung aufbauen. Im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Teiles der Seniorenarbeit steht das bessere Kennenlernen und das Verstehen untereinander. So werden bei einer jährlichen Bezirksbesprechung die Ortsbeauftragten der Senioren eingeladen Vorschläge einzubringen, wie das Programm für das folgende Jahr gestaltet werden sollte. Aus diesen Vorschlägen werden die Aktivitäten festgelegt. Kameradschaftsabende, Stammtische, Almwandertage, Schnapserabende, Thermenbesuche, Besuche von Weihnachtsmärkten und Exkursionen sind nur einige der gesellschaftlichen Vorhaben der Feuerwehrsenioren. Gerne erinnern sich die Senioren an das Kameradschaftstreffen in St. Georgen an der Stiefing zurück, bei dem 440 Feuerwehrsenioren teilnahmen. Ausflüge im Jahr 2001 gingen sogar nach Linz und Mauthausen oder in die Untersteiermark- Oberkrain nach Bled bzw. nach Begunje. Wenn auch die Kosten dieser Veranstaltungen in der Regel die Feuerwehrsenioren selbst tragen, so geniesen sie bei Stammtischen und den anderen Veranstaltungen, dass sie sich nach vierzig ja oft fünfzigjähriger Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr über ihre Arbeit unterhalten oder einfach ihre Kameradschaft weiter pflegen können.